Confex – Der neue Ort der devcom 2024

Die diesjährige devcom wagte einen Ortswechsel und bezog das nagelneue Confex Gebäude der Messe Köln. Dank einer Einladung des Community Clubhouses konnte ich mir selbst ein Bild machen. Leider liegt der Südeingang, an dem sich das Confex befindet, recht weit von meinem Hotel entfernt – ein kleiner Wermutstropfen.

Das Gebäude selbst ist ein beeindruckender Koloss, besonders bei Nacht, wenn die LED-Wände erstrahlen. Die 51 Stufen zur Hauptebene können schon eine kleine Herausforderung sein, und der etwas versteckte Aufzug macht die Barrierefreiheit leider nicht optimal. Die Plaza vor dem Confex ist jedoch um einiges größer und weitläufiger als die innerhalb der Messe.

Die großzügige Eingangshalle bot ausreichend Platz für die Rezeption, die gut besuchte Beer Reception und sogar für Indie-Entwickler sowie spezielle Retro-Entwickler. In der großen Halle fanden sich dann klassische Aussteller, Entwickler und Lounges für Meetings. Im Vergleich zum Vorjahr gab es deutlich größere Bühnen, die genug Raum für Panels boten. Sogar die beliebte Xsolla Gaming Night für B2B-Networking fand hier statt, während sie im letzten Jahr noch im separaten Kristallsaal untergebracht war.

Ein großer Vorteil der neuen Location: Man kommt nicht ständig mit den gamescom-Besuchern in Kontakt. Das nimmt einen wesentlichen Stressfaktor weg, was man allen Beteiligten anmerkte. Nur einige Mitarbeiter des devcom-Teams schienen ständig auf den Beinen zu sein – die neue Location bedeutete für sie jede Menge zusätzliche Organisation.

Die über 17 kleinen Tagungsräume boten Platz für viele interessante Talks. Neben klassischen Entwickler- und Job-Beiträgen gab es auch spannende Vorträge wie "F*** SCAMMERS! An Easy Guide to Identifying Key Scams" von Freyja Melhorn (BXDXO), in dem es darum ging, wie man gefälschte Medien identifiziert. Dabei ging es weniger um Blogger, die Keys abstauben wollen, sondern um eine professionelle Industrie, die über Fake-Seiten Gratis-Keys ergattert und diese dann auf Key-Reseller-Plattformen verkauft. Auch der Beitrag "How To Fail Your Studio In 5 Easy Steps (Presented by Xsolla)" war interessant. Hier wurde anhand von 5 echten Beispielen gezeigt, wie schnell man sein Studio in den Ruin treiben kann.

Modl.AI hatte ich schon länger im Blick. QA-Bots waren bereits bei meinem vorherigen Unternehmen ein Thema, um die Qualität zu sichern und die Aktivität zu steigern. CEO Christoffer Holmgård leitete persönlich den 1 1/2-stündigen Workshop.

Bei den Ausstellern fehlten mir dieses Jahr leider zwei große Namen: Ubisoft und Crytek. Dafür habe ich mir den Google-Stand näher angeschaut, der für Google Cloud for Gaming warb – vergleichbar mit AWS und Azure, aber mit Fokus auf Gaming. Dabei kam ich in ein interessantes Gespräch mit dem deutschen Marketing. Gemini solle so viel besser sein als ChatGPT. Natürlich wollten wir die Werbeversprechen direkt überprüfen. Und tatsächlich kann Gemini hier wirklich mithalten. Einige Funktionen sind bei Gemini besser, andere wiederum bei ChatGPT. Aber hier reden wir von Details, auf die man sehr genau achten muss.

An was denkt man bei Versionierung? Natürlich zuallererst an Git, gefolgt von Subversion und vielleicht anderen. Aber Perforce war mir bislang gänzlich unbekannt und konnte mit einigen Funktionen überzeugen. Leider schreckt mich der Preis persönlich ab. Meine Games sind keine 100 GB groß, auch nicht in Rohformat.

Das Pressecenter, zu dem ich aufgrund meiner Redaktion Zutritt hatte, war etwas ernüchternd. Es gab zwar schön kleine Räume, allerdings hallend, ohne Wasser und schnell voll. Perfekt zum Arbeiten, wenn man Wasser dabei hat. Ansonsten gibt es viele Schritte beim Schrittzähler.

Insgesamt war die devcom im Confex wirklich beeindruckend, auch wenn für mich persönliche Highlights fehlten. Sollte ich das Hotel-Problem lösen, werde ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein.