Neues USB-C Netzteil – Wie schwer kann das schon sein?

7. Januar 2025

Wenn man alte USB Ladegeräte ersetzen möchte, endet das gerne im Chaos. PPS, PD, 20 Volt.

Neues USB-C Netzteil – Wie schwer kann das schon sein?

Im Januar 2022 habe ich mir einen neuen Dell XPS 13 2-in-1 9310 gegönnt. Ein Notebook, das ich bis heute liebe – auch wenn die CPU gefühlt in ihrer Freizeit für die nächste Hitzewelle übt und der Akku kaum mehr als zwei Stunden durchhält. Doch wie das bei portablen Geräten so ist, leidet das Netzteil am meisten. Nach knapp zwei Jahren hatte das handliche 45-Watt-USB-C-Ladegerät schließlich genug: Kabelbruch, direkt am USB-Port.

Ein neues Netzteil muss her

Kurz bei Dell nachgesehen – und ich war baff. Mein altes Netzteil? Nicht mehr im Sortiment. Stattdessen gibt es nur noch 100-Watt-Netzteile, die etwa 2,5-mal so groß sind wie das Original. Das alte Modell war mit seinen Maßen von 6 x 5,5 x 2 cm geradezu winzig. Das neue hingegen ist so groß wie drei übereinander gestapelte Samsung Galaxy S24 Ultra – plus einem Kabel mit Schuko-Stecker. Modular ist es natürlich auch nicht. Aber warum gibt es keine kleineren Netzteile mehr? Die Antwort liegt nicht nur bei Dell, sondern bei den CPU-Herstellern. Die Energieeffizienz hat sich mit den jüngeren Prozessor-Generationen verändert. Wer es mitbekommen hat: Dell hat die XPS-Reihe inzwischen eingestampft und setzt jetzt auf drei Kategorien im „Dell Pro“-Segment. Also blieb mir nur noch ein Drittanbieter.

Was muss ein Netzteil können?

Gute Frage! Es sollte mindestens 45 Watt liefern können, idealerweise modular sein und natürlich kompakt – niemand will ein Ziegelstein-Netzteil im Gepäck. Da ich auch mein Galaxy S24 Ultra laden wollte, musste das Netzteil zusätzlich Ladestandards wie PPS unterstützen. Was einfach klingt, entpuppte sich als Recherche-Desaster.

Dank eines Beitrags auf Techtest.org (Grüße gehen raus!) wurde klar: Viele Netzteile behaupten zwar, PPS zu unterstützen, doch oft nur bis 3A. Das S24 Ultra benötigt jedoch 5A für sein Schnellladen. Ein großer Teil der Angebote auf Amazon war Marketing-Blabla oder schlicht inkompatibel.

Die erste Bestellung: Ein Fehlgriff

Kurz vor Silvester bestellte ich ein vermeintlich passendes 65-Watt-Netzteil. Am 2. Januar kam es an – und ging genauso schnell wieder zurück. Warum? Es war ein klassischer Marketing-Trick: Kompatibel? Ja. Schnellladen? Nein. Mein Laptop weigerte sich ebenfalls, damit zu laden. Nach diesem Flop standen nur noch Anker und Ugreen auf der Liste.

Mit Anker habe ich mittelprächtige Erfahrungen gemacht: Es funktioniert, ist aber oft unüberzeugend. Ugreen hingegen hatte ich auf der IFA gesehen und einen positiven Eindruck gewonnen. Also entschied ich mich für das Ugreen Nexode X.

Happy End – fast

Das Netzteil kam an und funktioniert seitdem tadellos. Beim Laden meines Handys fiel mir jedoch ein Farbenunterschied auf: Das ISY-Netzteil, das mir Tom geliehen hatte, ließ das Handy limettengrün leuchten. Das Ugreen hingegen erzeugte ein türkises Licht. Zuerst dachte ich, ich bilde mir das ein, doch mehrere Tests bestätigten es: Es gibt unterschiedliche Farben für verschiedene Ladeleistungen. Reddit-User bestätigten meine Beobachtungen:

  • Grün: Bis 15 Watt
  • Türkis: Bis 25 Watt
  • Blau: Bis 45 Watt
  • Grün: Bis 15 Watt
  • Türkis: Bis 25 Watt
  • Blau: Bis 45 Watt
  • Was irritierend bleibt: Ugreen macht es den Nutzern nicht leicht. PPS wird nur an zwei Stellen beworben: im Titel und in einem Bild. Auf dem Netzteil selbst fehlt jede Information dazu.

    Ein passendes USB-C-Netzteil zu finden, ist 2025 komplizierter, als man denken würde. Vor allem dann, wenn man ein flexibles, kompaktes und leistungsstarkes Modell sucht. Doch mit dem Ugreen Nexode X habe ich letztlich einen zuverlässigen Begleiter gefunden. Wer ebenfalls auf der Suche ist, dem sei geraten: Augen auf bei Amazon-Beschreibungen und besser dreimal nach PPS-Details suchen.

    Anmerkung: Das Bild ist mit Dall-E generiert. War zu faul hier etwas ordentliches zu machen.

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