Filme die Realität sein könnten

Schaut man sich heute alte Filme an, so ist man manchmal sehr irritiert, wie sich manche die Welt im Jahre 2030 vorstellten. In Repo Man gibt es nur noch E-Autos, alle sind freundlich und unflätige Menschen sind eine Subkultur, die in der Kanalisation leben. Doch wie weit sind wir heute von Sci-Fi Vorstellungen entfernt?

Ich gehe nicht auf die Plots der einzelnen Filme ein, sondern nur auf spezifische Inhalte in den Filmen im Vergleich zur heutigen Welt. Aber Achtung, dennoch können Spoiler vorhanden sein. Am besten alle fett markierten Überschriften vorher anschauen.

Repo Man

Kryostase als Bestrafung ist heute immer noch undenkbar. Innerhalb der Haftzeit bekommt man doch Kurse in das Hirn eingespeist, um Fertigkeiten zu lernen. Das ist undenkbar, denn wir schaffen es gerade einmal die Muskulatur mit elektrischen Impulsen anzusteuern. Beleidigungen, die direkt geahndet werden, davon sind wir zumindest in Deutschland weit entfernt.

Minority Report

Ganz anders sieht es bei einem meiner Favoriten aus. Precrime Systeme gab es bereits, jedoch wurde es in den jeweiligen Einzugsgebieten "Predictive Policing" genannt und wurde bereits wieder gestoppt. Wie im Film basierte es auf Big Data Analysen und künstlicher Intelligenz. Jedoch wurde das System auch rassistisch. Der Aspekt von Augmented Reality ist auch relativ dicht geworden, jedoch nicht in der Massentauglichkeit wie im Film.

Ex Machina & I, Robot

In beiden Filmen sind die Protagonisten mit Robotern konfrontiert, die zunehmend menschlicher werden. Es sind zwar unterschiedliche Handlungsstränge, aber im Kern geht es um das Bewusstsein im Roboter sowie der Menschlichkeit. Schaut man sich die Fortschritte bei Boston Dynamics und beim Tesla Bot an, sieht man zunehmend, wie schnell wir an dieses Ziel kommen. Beide sind noch nicht menschlich, aber der Hersteller Amica wiederum arbeitet an den authentischen Gesichtern mit entsprechenden Muskelsträngen. Es bleibt also nur eine Frage der Zeit, bis wir an so einen Punkt angelangen. Ich persönlich denke, wenn nichts die Forschung stoppt, könnten wir schon die ersten Roboter 2030 im Alltag sehen. Vermutlich eher bei gefährlichen oder langatmigen Jobs, die nicht anderweitig automatisiert werden können.

Elysium

In Elysium können gibt es neben Robotern auch Exoskelette und wohlhabende Menschen, die im Orbit leben. Sieht man die Roboter, die Fortschritte bei SpaceX und auch die Medizin. Ist das Gesamtbild zwar noch weit entfernt, aber wir sind auf dem realen Weg dort hin. Elon Musk will auf den Mars, China und die USA möchten erstmal den Mond kolonisieren und Prothesen und Exoskelette werden zunehmend etablierter bei eingeschränkten Menschen.

Transcendence

Gehen wir einen Schritt weiter, der Film Transcendence zeigt, wie ein Verstand in einen Computer portiert wird und nach und nach leistungsstarker, intelligenter wird und in Schwarm denken ausbricht. In der neuronalen Forschung fehlen doch die wichtigen Durchbrüche in diese Bereiche, aber neben Neuralink gibt es auch noch weitere Unternehmen und Institute, die hier forschen. Unter anderem arbeiten an BCI (Brain Computer Interface) auch BrainCo, Emotiv, NeuroSky und viele weitere. Da bin ich als Freiburger natürlich auch ein wenig stolz auf unsere Neurologie, die immer wieder zur Forschung beitragen kann. Aber hiervon sind wir weit entfernt.

Altered Carbon

Bleiben wir beim Thema Gehirn, in Altered Carbon ist der menschliche Verstand auf den sogenannten Stacks gespeichert. Das sind Module im Nacken. Menschliche Körper werden nur noch als Sleevers angesehen und können ausgetauscht werden. Dennoch gibt es den "realen Tod" als Strafe oder als Ergebniss von Zerstörung des Stacks. Das ermöglicht das interstellare Reisen ohne Probleme. Aber solange wir das Hirn nicht vollständig verstehen, gibt es auch hier keinen Realitätsbezug.

Man könnte eine ganze Abhandlung schreiben, über den erreichten Fortschritt vergangener Sci-Fi Filme. Dabei könnten wir auf viele Filme eingehen, einen Teil habe ich hier mal als Tabelle aufgeführt und in Klammern die Technologie die heute schon vorhanden ist:

Und das ist nur eine kurze unordentliche Übersicht über das, was schon bereits alles möglich ist. Erschreckend ist, wie viel bereits möglich ist. Es gibt noch weitere Filme in denen noch viele weitere Themen behandelt werden, aber ich wollte einfach nur mal das hier herauslassen. Ich bin gespannt wie das Leben 2030 aussehen wird und hoffe, dass ich natürlich noch vieles miterleben kann. Der älteste Lebende Mensch ist derzeit 116 Jahre alt. Wenn man sich vorstellt, dass man zu der Zeit, noch das stille Örtchen gerne außerhalb hatte, Öllampen zum Beleuchten nutze und Transportmittel überwiegende aus Pferdekutschen bestanden. Erst vor wenigen Wochen bin ich mit dem Tesla gefahren, der in knapp 4,4 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt. Mit meinem Bleifuss komme ich damit auf gute 450 km. Entsprechend einmal aufladen und ich würde nur knappe 6h nach Berlin benötigen. Gar kein Vergleich zu den Pferdekutschen von vor 100 Jahren. 7h sind die Tiere maximal strapaziert worden, damit würde man selbst unter heutigen Umständen einen Monat benötigen, um von Freiburg nach Berlin zu kommen.

Also es ist durchaus interessant was noch auf uns zukommt.