Canon EOS 600D als Webcam / Streaming Setup verwenden

Bislang habe ich meine Logitech C920 als Webcam benutzt, allerdings sammeln sich die Alternativen dazu auch etwas an. So habe ich neben der Logitech auch noch eine Azure Kinect, eine alte Canon EOS 600D übrig. Da ich gerne eine feste Kamera an meinem Gaming PC installiert habe, kommt hier die Azure Kinect dran. Für den Arbeitsbereich möchte ich die Canon EOS 600D nehmen.

Neben dem PC benötigt man noch die Software, ein Mini USB-Kabel und gegen falls eine Dummy Batterie. Die einzelnen Aspekte sollte man separat betrachten, um Fehler zu vermeiden.

Bislang habe ich meine EOS 600D über ein Mini-HDMI Kabel an die AverMedia Capture Card GC573 angeschlossen. Leider hat das zum Nachteil, dass man dennoch die Informationen vom Display der Kamera dort gesehen hat. Zudem kann ich dann nicht parallel die Xbox streamen.

Also habe ich ein wenig geschaut, welche Lösungen es gibt und tatsächlich gibt es sogar für diese alte Kamera eine Möglichkeit.

Als Software hat Canon selbst das EOS Webcam Utility angeboten. Das wird heruntergeladen, entladen und installiert. Das ist schon alles.

Ich kann nur empfehlen, ein möglichst passendes Kabel zu nutzen. Ich nutze hierzu ein 0,5 m langes Mini-USB 2.0 Kabel. Ob die 5 Meter einwandfrei funktionieren ist mir nicht bekannt, aber mindestens 1 Meter würde ich nutzen, damit man die Kamera auch ordentlich platzieren kann.

Die Benutzung und Handhabung ist relativ einfach. Kamera über das Mini-USB Kabel an den PC anschließen und die Kamera auf den Filmmodus (Rad mit dem Film Symbol). Danach startet man seine Wunschsoftware und stellt die Webcam auf "EOS Webcam Utility".
Fokus und ähnliches muss man dann natürlich an der Kamera einstellen. Das kann die Software leider nicht Remote steuern.

Allerdings gibt es bei der Benutzung vielerlei und bekannte Probleme. Darunter mit dem Audio, der Stromversorgung und natürlich mit dem Belichtungsproblem.

Das eingebaute Mikrofon kann nicht für Audio verwendet werden, daher benötigen Sie ein externes Mikrofon oder Headset. In meinem Fall habe ich das preiswerte Speedlink VOLITY Startkit hierfür.

Die Kamera entlädt den Akku recht schnell, daher sollten Sie sich eine Dummy-Batterie besorgen, um die Kamera an das Stromnetz oder eine USB-Stromquelle anzuschließen.

Außerdem schaltet die Kamera auf automatische Belichtung um, was unter anderem bedeutet, dass die Kamera die Blende automatisch einstellt.

Die Kamera hat bedauerlicherweise Schwierigkeiten bei der Belichtung. Wenn der Raum bzw. die Position nicht gut ausgeleuchtet wird, kann es schnell zu Problemen kommen. Man sieht dann nur die Hälfte oder den Hintergrund heller als das eigentliche Gesicht. Hierzu eignet sich eine externe Beleuchtung. Aber auch hier muss man darauf achten, dass die zu der Kamera passenden Leuchtmodule einen Akku nutzen.

Ein externes, gut platziertes Licht genügt auch. Allerdings sollte man das natürlich vor dem Meeting machen. Ich spreche aus Erfahrung.

Ein Stativ ist auch wirklich zu empfehlen, alternativ eine Schreibtischhalterung. Bislang habe ich keine passable gefunden, falls jemand da eine kennt, ich bin immer offen für Anregungen. 3D Druck Examples als Halterungen wären hier auch eine gute Alternative.

Nach den ersten Proben nur mit Mini-USB Kabel, habe ich nun bereits entschlossen das ganze so zu lassen. Es eignet sich sogar als Streaming Setup und ersetzt somit meine Logitech C920. Mit der Dummy Kamera ist es noch weniger ein Problem, allerdings ist das Fummeln beim Aktivieren und Deaktivieren etwas nervig. Eventuell kann ich das noch mit einem Remote Schalter lösen. Da fehlt dann vergleichsweise der Komfort zur Standardwebcam.