Uplay, Steam, Origin und Xbox – Was man von der Konkurrenz lernen könnte

Uplay, Steam, Origin und Xbox – Was man von der Konkurrenz lernen könnte

Kein Upgrade, mieser Support, schlechtes Design oder einfach nur das Angebot können einen echt nerven. Steam ist der größte von allen und ruht sich auf seinem Thron aus. Ubisoft, EA und Microsoft haben eigene Launcher gestartet und sind am Ende nun doch wieder über Steam erhältlich. Dabei hat man das Gefühl das sich die Hersteller einfach keine Gedanken darüber machen, warum die User die Plattformen nicht nutzen. Es wirkt, als würde der Vorstand hier nur auf die quantitativen Finanzzahlen schauen.

Eine Vertriebsplattform ist doch wie im Einzelhandel? Der Kunde, also der Spieler muss sich wohlfühlen. Und dennoch vermittelt mir keine Plattform so wirklich, das ich willkommen bin. Am besten setzt das derzeit Xbox, gefolgt von Ubisoft um. Und leider sind die auch keine vorzeige Beispiele. Das sage ich, als Xbox Fanboy.

Bezahlmodelle

Fangen wir mit dem Bezahlmodell an, denn das schlimmste, was man für den Kunden machen kann, ist ihn einfach mehrfach für das Spiel bezahlen zu lassen. Hier kommt nur Steam wirklich gut weg. Denn wer bereits eine Edition ggfs. DLCs und Addons gekauft hat, muss nicht mehr alles bezahlen.

In meinem Beispiel gehe ich auf Payday 2 ein. Hier gibt es relativ viele Zusatzinhalte, die ich nur zum Teil besitze. So habe ich das Grundspiel, sowie alle Inhalte des ersten Jahres.

Wenn ich nun die Legacy Edition neu kaufen will, so zahle ich für dieses Spezielle Bundle regulär im Einzelkauf 80,33 €. Jetzt als Bundle zahle ich nur 25% und liege bei 20,16 €. Es sind rund 40 Pakete inkl. Spiel enthalten. Jedoch besitze ich das Spiel und knapp die Hälfte der Pakete schon.

payday 2 - legacy - full

Im eingeloggten Zustand sehe ich nun jedoch, das ich noch 21 Pakete fehlen. Dessen Einzelpreis läge immer noch bei 47,79 €. Allerdings wird dies verrechnet und so komm eich auf einen Endpreis von 12 €.

payday 2 - legacy - rabatt

Ich muss also nicht das Spiel voll bezahlen oder mir komplett erneut kaufen wie bei anderen, sondern kann fehlende Inhalte fair nachkaufen. Auch das Upgrade auf andere Versionen geht bei Steam. Sofern es zwei verschiedene Versionen sind, kann man diese auch parallel betreiben. Bei Ubisoft muss hierzu ein Support Ticket aufgemacht werden, um das Original Spiel zu entfernen. Das geht allerdings auch nur für im Store gekaufte Spiele und nicht für Keys.

Bestes Bsp. Ist derzeit Anno. Ich habe das Grundspiel gekauft und wollte nicht soviel Geld ausgeben, um nachher ein Game zu haben was ich nicht Spiele. Nun kaufe ich mir die Collectors Edition mit Preorder Bonis. Diese kann ich hier nicht nutzen. Ich habe mein Spiel über einen Dritthändler gekauft und bekomme es daher nicht mehr removed. Auch ein Upgrade ist hier nicht möglich. Ich kann nur das Spiel Original kaufen, dann removen und dann erneut in einer anderen Ausgabe kaufen. Jedesmal für den Vollpreis aus dem Uplay Store. Das schreckt mich beim Geld ausgeben dermaßen ab, das ich schon keine Lust habe mir da etwas zu kaufen. Immer die Release Preise mit diesen Schwierigkeiten.

Community

Was Xbox relativ gut hinbekommt ist die Community. Die Spieler sollen/wollen sich untereinander austauschen. Und ehrlich gesagt nutze ich neben Discord & Whatsapp am ehesten noch Steam Chat. Uplay und Xbox haben auch Chats, doch hier ist die Benutzung umständlich. Der Chat soll schnell, einfach und praktikabel funktionieren. Ich möchte nicht wie bei Uplay erst das Overlay aufmachen müssen mit einem Shortcut, dann die Chatleiste öffnen und dann den Ansprechpartner wählen. Dies hat Steam sehr gut hinbekommen. Xbox dagegen, scheitert einfach an der Performance. Bei Origin fehlen mir einfach die Freunde die Online sind. Aber zur Community gehört noch viel mehr. Während Steam es mit Gruppen & Kalender probiert, nutzt Uplay die Community Challenges. Das fehlt mir auf allen Plattformen. Herausforderungen die man nur als Spielerschaft lösen kann. Ähnlich wie Rais, benötigt es hier eine Scharr an Spielern.

In Division 2, gibt es so zum Bsp. die Club-Challenge, 50 Außenposten in der dunklen Zone zu vernichten. Das ist alleine nicht wirklich schaffbar. Und genau das fehlt mir beim Rest der Plattformen auch.

Aber es gibt noch mehr, was eine Community ausmacht. Ich möchte nicht nur eine Gruppe und Herausforderungen, sondern mich auch vll. messen oder schauen wie weit andere Sind. Ähnlich wie die Achievment Vergleiche in Xbox und Steam. Auf Xbox wird das ganze noch durch die Gamerscore abgerundet und motiviert einen noch mehr zu Spielen. Der Anbieter Trueachivment setzt hier natürlich die Spitze auf, in dem alles getracked und geranked wird mit qualitativen Analysen der Erfolge.

Profil

Ein Profil kann diese Erfolge auszeichnen. Das haben so gut wie alle Plattformen, dennoch möchte ich mich auf meinem Profil ja verwirklichen. Nicht nur mit der Freundeliste und Erfolgen, sondern auch eventuell mit Links zu meinem Blog, meinem Twitch Account oder einfach nur mit einem einfachen Text. Gerade in Zeiten von Discord, Twitter und Co. wäre dies von Vorteil, wenn man sich so finden kann. Hier zeigt Steam seine wahre Stärke. Das Profil kann so stark individualisiert werden, das es wirklich Spaß macht auch mal in andere Profile zu stöbern.

Support

Der Support ist bei keinem bisher wirklich gut gewesen, abgesehen von EA. Allerdings war dieser zum Zeitpunkt meines Anliegens auch begrenzt auf Werktags mit der Hotline. Xbox versucht vieles zu automatisieren und auf die Community zu setzen. Das Ambassador Programm ist dazu da, das Spieler, Spieler helfen. Das klappt sogar relativ gut und diese können natürlich auch an Xbox weitergeben. Aber bestimmte Requests bleiben weiterhin bei mir unbeantwortet. Steam hat hier jedoch den Vogel abgeschossen. Wer schon länger den Blog liest ggfs. in meinem Umfeld ist, hat mitbekommen das mein Steam Account gephished wurde und nun einen VAC Bann hat. Keine 20 Sekunden nach dem der Account übernommen wurde, habe ich den Account sperren lassen. Das Problem dabei, der Hacker konnte den Account wieder entsperren. Ich habe parallel Steam angeschrieben im Ticket System mit dem Betreff, das der Account gehacked wurde. Natürlich auch gleich alle Nachweise hingelegt und gehofft das nichts Schlimmeres passiert. Nach über 8h hat sich der Chat dann langsam bemüht und nach einer Verifizierung gefragt. Weniger Minuten später dann ohne mein Zutun den Account zurückgesetzt, da es sich wahrscheinlich wirklich um einen Hack gehandelt hat. Mein Account fühlte sich missbraucht an. Denn er war innerhalb von 12h vollständig auf Russisch und danach auf Mandarin gestellt. So viele Location Wechsel und Steam macht keine Sperre. Mein Account wurde zurückgesetzt, alles nur die Freundesliste nicht. Die blieb gecleared. Da waren Leute dabei, mit denen ich ein zweimal im Jahr zu tun habe, aber mit denen ich gerne gespielt habe und dessen Schreibweise des Namen ich nicht mehr weiß. Zwei Wochen später folgte dann nachträglich der VAC Bann. Seit dem nutze ich Steam auch nicht mehr wirklich. Eine absolute Schweinerei, vor allem da ich nachweislich selbst niemals gecheated habe und dies NACH Meldung des nachweislichen Hacks passierte. Bei einem Account mit über 1000 Spielen.

Da stelle ich mir die Frage, ist das Unternehmen so blind? Jeder Anbieter, der etwas verkaufen möchte, schaut das man so häufige Regionswechsel unterbindet. Nicht aus Sicherheit, sondern aus Vorsorge vor Betrug. 70€ in Deutschland oder 10€ in Argentinien sind hier schon ein relativ großer Unterschied der Marge. Steam kümmert das nicht.

Auch der Support gegenüber Entwicklern ist hier relativ unterschiedlich. So hat man das Problem wenn man Gratis Keys auf Xbox verschenken möchte, man die Keys selbst bezahlen muss. Bei Steam genügt hier der Button für “Generiere Keys”. Allerdings lässt Steam auch weiterhin nicht locker bei der Marge der Games, die utopisch ist. Für die großen Publisher wie EA, Uplay & Microsoft lohnt es sich daher nur bedingt dort eine Distribution zu machen. Steam hat hier sein Monopol und seine Marktmacht missbraucht. Dies sieht man auch anhand des Epic Stores.

Features

Der letzte Punkt, der mich bei den Anbietern wahnsinnig aufregt, ist die Werbung. Da sind alle Plattformen gleich, denn wenn ich bereits ein Spiel gekauft habe und das am besten in der limitierten Sonderausgabe, bei der man sich eh die Frage stellt, wieso man so doof ist. Dann will ich nicht auch noch die Werbung dafür bekommen. Ist es denn für Distributoren so schwer zu schauen ob der Spieler das Spiel bereits besitzt? Eine Simple If-Else Abfrage, ob das Spiel in der Bibliothek enthalten ist, würde doch hierzu genügen. Das wäre insbesondere bei Hardware toll. Nein ich benötige keine 12 Elite Controller, nein eine Vive genügt mir und nein, ich möchte nicht eurer tolles Multiplayer Game nochmal kaufen. Alle meine Freunde in der Freundesliste haben das Spiel bereits erhalten.

Ich stelle die Verkaufstaktiken der Distributoren mehr und mehr in Frage. Viele Spieler entscheiden sich wieder mehr zu Singleplayer weil sie keine Lust mehr haben auf das Fremium (Pay2Win) Modell um dann zu merken, dass das Spiel das sie Spielen schon hundertfach existiert nur mit kleinen Asset Änderungen.

Meine Wünsche

Ich hoffe das die Unternehmen mit ihren Distributionsplattformen in nacher Zukunft einige Änderungen umsetzen werden.

  • Mehr Community Aktivitäten
  • Mehr Individualisierbarkeit der Profile
  • Besseren Support
  • Upgrade Möglichkeit der Spielversionen / Multiversionen
  • Rabatt auf bereits existierende Inhalte

Liege ich denn mit meinen Erwartungen so falsch oder wollen die Unternehmen nicht mehr Geld verdienen?