Teufel Bamster – Ein zwiespaltiges Resümê

Teufel Bamster – Ein zwiespaltiges Resümê

Teufel war so ausgesprochen nett und gab mir die Möglichkeit eines intensiven Testes ihres Teufel Bamsters.
Begonnen hat das ganze etwas irritierend da es nun mehr 3 Bamster gibt. Darunter den Bamster, Bamster BT sowie den Bamster Pro.

Erste Eindruck

Der erste Eindruck beim Auspacken ist hochwertig. Leider wird selbst die Versandverpackung erkenntlich gemacht, so das man das Paket nicht einfach “abstellen” lassen möchte.
Es prangert bereits auf der Transportverpackung Teufel und Bamster inkl. Seriennummer.
Packt man diese aus, erwartet einen eine schwarze edel wirkende Schatulle.
Beim Auspacken kommt einem eine eigentlich kleine feine, aber etwas reingequetschte Bedienungsanleitung.
Diese ist heute eig. nicht mehr nötig, jedoch bestehen manche Leute immer darauf.
Dann kann man schon die Box entnehmen, darunter verbirgt sich dann ein einfaches USB Kabel sowie ein 3,5mm Klingenkabel für direkte Audio Übertragung.
Die Box selbst wirkt durch ihre Form (eine Art Mini-Soundbar) besonders geeignet zum Aufstellen ohne das es störend wirkt.

Technische Daten

Anzahl Treiber: 2 Tieftöner (65 Millimeter) und 2 Breitbandspeaker (40 Millimeter)
Prinzip: 2 Wege (Double Bass System)
Gehäusematerial: Aluminium
Verstärker: Class-D
Drahtlos: Bluetooth 4.0 mit aptX-Unterstützung
Anschlüsse: Analog-Eingang, microUSB 2.0
FM-Tuner: nein
Freisprechfunktion: ja
Gewicht: 726 Gramm
Preis: 140 Euro
Abmessungen von 7,2 x 31,5 x 5,0 Zentimeter

Design und Verarbeitung

Insgesamt wirkt alles sehr edel Verarbeitet und äußerst gut produziert. Auf Nachfragen erfuhren wir das dass Produkt selbst wie so viele in Süd-Ost-Asien Produziert wird, was uns umso mehr überrascht..
Die komplette Front wirkt so, als könnte man auch mit ihr sehr grob umspringen. Wobei ich das nicht empfehle da das Produkt ja nicht gerade vom Discounter ist. Desweiteren ist das Lautstärke Rad sehr massiv, so das man nicht das Gefühl hat das man Angst haben muss es kaputt zu machen.
Sowohl das Rad wie auch die Box selbst sind aus massivem Aluminium. Das Rad ist zudem ein digitaler Regler, also kein natürlicher Potentiometer.
Die beiliegenden Kabel sind auch sehr robust, so das man nicht auf die Gefahr hinausläuft, das diese nach 2 Wochen bereits einen Kabelbruch haben.
Insgesamt war die Verarbeitung des vorliegenden Rezensionsexemplars äußerst vorbildlich. Ich konnte keinerlei auffällige Produktionsmängel feststellen was einen sehr guten Eindruck hinterlässt.

Ein Kollege witzelte darüber, das der Bamster wirke wie ein klassisches Nokia Handy mit dem man Leute erschlagen kann.

Bedienung und Einrichtung

Ich selbst konnte es kaum erwarten und habe sie sofort geöffnet nach dem ich im Büro war. Trotz der Meldung das der Akku nicht aufgeladen sei, war der Akku noch sehr benutzbar.
Das Koppeln via Bluetooth an das Smartphone geht so problemlos vonstatten wie bei den meisten Lautsprechern.
An der Rückseite muss man einfach nur den Ein- und Ausschalter betätigen, danach die Play/Pause-Taste für drei Sekunden gedrückt halten und schon beginnt der Pairingmodus. Alternativ befindet sich noch ein analoger Audio-Eingang an der Rückseite.

Die Status-LED im Laustärke Rad sieht nicht nur besonders gut aus, sondern hat natürlich auch einen sinnvollen nutzen und signalisiert das aktuelle Geschehen.
Dieser verrät auch effektvoll die Restkapazität des fest verbauten Lithium-Ionen-Akku (2.400 Milliamperestunden).
Die Unterseite ist festgeklebt, lässt vermutlich aber einen Akku Austausch zu.

Klangqualität & Akku

Bis dahin hat der Teufel Bamster in jeglichen Aspekten überzeugt, doch nun zum Kern des Testes.

Man muss hier alle Aspekte einmal im einzelnen anschauen und einmal im Gesamtkonzept.
Ich habe durch den eigenständigen Verkauf von Bluetooth Boxen schon einige Erfahrungen sammeln dürfen, darunter die TaoTronics Produkte die eigentlich “nur preiswerte Brüllaffen” sind.
Nach dem ersten anschalten und den ersten Songs hört man sehr die Qualität. Einfache Youtube Songs zeigen nun ihre wahre Qualität.
Macht man gar FLAC Dateien an, hört man diese nahezu Traumhafte Qualität.
Dies gilt aber nur solange, bis man die Box richtig aufdreht oder Bass erwartet.

Gerade die Höhen und der Mitteltonbereich sind sehr ausgeprägt und strotzen vor Detailreichheit. Bei Tiefen Tönen versagt der Bamster auf voller Länge.
Gerne würde ich sagen, das ist nur ein fader Beigeschmack, doch mich störte das sehr. Natürlich braucht man für ordentlichen Bass auch den entsprechenden Raum.
Doch die eigentliche Lautstärke Begrenzung stört mich ebenfalls, diese ist zurückzuführen auf die Bamster-Elektronik (Anti-Clipping-Algorithmus) die, die abgespielte Musik stark reduziert,um hässliches Übersteuern zu vermeiden.

Eine eigentliche Messung habe ich nicht getan, war aber auch nicht von Nöten.
Die räumliche Trennung der Einheiten kommt sehr gut bei den Hörbüchern, bei Filmen jedoch kommt es auf den eigentlichen Film an. Also kein Transformers oder ähnliches, eher ruhige und stilvolle Filme.

Der Akku wird mit 12 Stunden angegeben, bei dem ich effektiv 9-10 Stunden erreichte. Bei diesem kleinen Akku jedoch, fällt dies auch auf die fehlende Lautstärke zurück die den Akku etwas schont. Mit 2400 mah ist er bei weitem kleiner als andere Akkus die ich schon in Mobilen Lautsprechern sehen durfte.
Sehr toll ist, das dieser im Vergleich zu anderen sogar mit bis zu 2 Ampere ladbare ist.

Fazit

Gerade für Hörbücher, Telefonkonferenzen oder Podcasts eignet sich der Bamster perfekt. Für die Grillparty oder ähnliches würde ich jedoch zu etwas größerem von Teufel raten oder alternativ einen kleinen Brüllaffen, sofern man sich dies antun möchte.
Wer unbedingt Bass haben möchte und nicht auf bestmögliche Qualität setzt, kann sich auch schon für den knapp 100€ günstigeren TaoTronics TT-SK06 kaufen. Dem jedoch fehlen dann Funktionen wie das koppeln mehrere Geräte, aptX und mehr.

Was mir nicht gefallen hat, war das kein SD-Kartenslot vorhanden war, ebenso keine Radiofunktion oder alternativ eine Wifi Möglichkeit. Ein größerer oder gar austauschbarer Akku wäre schöner.
Ein Punkt, der einzige der mich vom Kauf abhalten würde, wäre der fehlende Bass. Teufel beantwortet dies aber ganz einfach.
Man braucht Volumen um den Bass aufbauen zu können, durch die räumliche Trennung der Lautsprecher fehlt dieses. Daher möchte man lieber ganz darauf verzichten als schlechten Ton auszugeben.

Mit rund 100 Euro (Amazon) ist er etwas teurer als die meisten und kann insgesamt nur bedingt mithalten. Aber die Aspekte in denen er mithalten kann, übertrumpft er nahezu immer.
Für weitere 10 Euro gibt es noch eine separate Tasche die es auf jeden Fall wert ist.
Bei dem Preis muss man sich natürlich überlegen, das Teufel ist eine deutsche „Premium“ Marke ist.

Also einfach am besten selbst überzeugen.

Auch noch einmal an dieser Stelle einen großen Dank an Teufel für das Ausleihen des Bamster.

Update: Die Preise wurden angepasst, bei 100€ sieht das ganze noch einmal wesentlich positiver aus. Derzeit hat Teufel den Preis komplett reduziert, so das ich nun schon sagen muss, das der Preis hier wirklich in Ordnung geht,sofern man keinen Bass erwartet.
Weiterhin ist aufgefallen im Vergleich zu anderen namhaften Marken, das dass wechseln und koppeln von Bluetooth Geräten massiv schneller geht. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich auch an die fehlenden Tiefen und es bei weitem nicht mehr so schlimm.