Tesla für ein Wochenende – Warum ich noch keinen Tesla möchte

2. Mai 2023

Letzten Montag war ich mit Tom zufälligerweise beim örtlichen Tesla Händler, dieser hat uns angeboten doch einfach Probe zu fahren. Das System nennt sich “Drive it like you own” und soll dem Kunden ermöglichen, eine möglichst reibungslose Erfahrung zu sammeln. Das Angebot wollten wir natürlich direkt nutzen und haben uns eingetragen. Man benötigt lediglich einen Führerschein und kann das Auto für ein paar Stunden tagsüber ausleihen oder alternativ über Nacht. Da wir aber das Auto am Samstag auf Sonntagnacht testen wollten, bekamen wir es von Samstag auf Montag. Aber dieser Montag war ein Feiertag, so konnten wir es von Samstagabend bis Dienstagmorgen intensiv testen.

Tesla für ein Wochenende – Warum ich noch keinen Tesla möchte

Letzten Montag war ich mit Tom zufälligerweise beim örtlichen Tesla Händler, dieser hat uns angeboten doch einfach Probe zu fahren. Das System nennt sich "Drive it like you own it" und soll dem Kunden ermöglichen, eine möglichst reibungslose Erfahrung zu sammeln. Das Angebot wollten wir natürlich direkt nutzen und haben uns eingetragen. Man benötigt lediglich einen Führerschein und kann das Auto für ein paar Stunden tagsüber ausleihen oder alternativ über Nacht. Da wir aber das Auto am Samstag auf Sonntagnacht testen wollten, bekamen wir es von Samstag auf Montag. Aber dieser Montag war ein Feiertag, so konnten wir es von Samstagabend bis Dienstagmorgen intensiv testen.

Tesla Probe über das lange Wochenende

Ein langes Wochenende war auch notwendig zum Testen, denn neben den ersten Erfahrungen mit E-Antrieben war es auch eine erste Erfahrung überhaupt mit Elektroautos. Die ersten 24h waren spannend und aufregend. Erst später vielen Dinge auf, die störten und Argumente gegen einen Kauf sind. Wir bekamen für den Test einen Tesla Model 3 Long Range in Blau. Nach dem Erhalt der Karte haben wir uns reingesetzt und sind losgefahren. Mein erster Fehler war, mich nicht noch ausgiebiger mit dem Auto auseinander zu setzen. Viele Einstellungen habe ich erst kurz vor Ende entdeckt. Ebenfalls war die amerikanische Gangschaltung für mich ungewohnt.

Dass das Auto, die UX im Vordergrund lag, merkt man von Anfang an. Kein Schnickschnack, keine Extras zu viel. So passen sich die Rückspiegel beim rückwärts Fahren an, überall sind nur USB-C-Anschlüsse vorhanden (mit Ausnahme des Handschuhfachs für Speichermedian), überall ist viel Stauraum und für alles gibt es Sprachbefehle.

E-Antrieb im Vergleich

Ich wusste das der E-Antrieb ein direkt Antrieb ist und das er stark ist, aber ich war überrascht wie aggressiv und hart er ist. Beschleunigung ist kein Problem mehr und verleitet zum zügigen Fahren. Das Beschleunigen auf 200 km/h ging gefühlt in unter 10 Sekunden. Messungen waren für mich nicht möglich, da man sich so stark konzentrieren muss. Allerdings sind die 4,4 Sekunden von 0 auf 100 definitiv umsetzbar.

Nach bereits dieser kurzen Fahrt möchte ich nicht mehr auf den E-Antrieb verzichten. Bereits im Ford Fokus mit Plug-in-Hybrid war ich begeistert, wie gut das harmoniert.

Interessant ist auch die Rekuperation als Brems alternative. Neben der Rückgewinnung der Energie fährt es sich hier durch auch sehr viel angenehmer.

Verbrauch mit Bleifuß und Netflix

Der größte Kritikpunkt von Gegnern ist die Reichweite. Laut WTLP kann der Tesla 602 km erreichen, ich kam auf ca. 400 km. Allerdings bin ich gefahren wie ein Rüpel. Stetiges Beschleunigen, mehrfaches 230 km/h auf der Autobahn und insgesamt 5 Filme auf Netflix sowie einiges mehr waren dabei. Bei meinem Lebensstil wäre ein häufigeres Laden als Tanken auf jeden Fall notwendig, aber ich kann mich damit gut anfreunden, denn die Zeit im Auto kann man auch nutzen, um seine YouTube-Videos zu schauen und vieles mehr.

Wohlfühloase für unterwegs

Tesla 3 - Netflix and Work

Im Parkmodus verfügt das Auto über einige extra Funktionen. Darunter den "Kino" Modus. Dabei gibt es Youtube, Netflix, Disney+, Twitch und den Tesla Tutorials. Die Ladezeiten sind überraschend schnell, mit einem Ping von 43 ms, 24.3 Mbps Down und 9.9 Mpbs Up auch wirklich gut nutzbar. Leider ist das WLAN nicht als Hotspot verfügbar.

Allerdings unterstützt der Kinomodus kein Paramount+, und kein Apple+. Neben Spotify gibt es auch Tidal, aber eine Unterstützung für Youtube Music gibt es derzeit nicht.

So kam es, dass ich in den wenigen Tagen ganze 5 Filme im Auto schaute und auch ein paar Folgen meiner Serien. Allerdings geht Netflix beim Minimieren nicht in den Standby, sondern startet dann immer neu. Unschön bei kurzen Unterbrechungen.

Auch störend ist, dass kein Android Car vorhanden ist und dass je nachdem auch die Initialisierung dauern kann. Beispielsweise macht es auch Probleme, wenn man in der Tiefgarage ohne Empfang startet. So steckt unter anderem Spotify in einem Lade-Loop fest. Erst ein neu Starten macht es dann nutzbar.

Audioanlage und Heimkino ohne Konkurrenz

Bei der Audioanlage war ich sehr überrascht, denn ich habe so derartiges noch nie gehört. Genaue Informationen habe ich im Netz nicht gefunden, da es hier über die Zeit Variationen gab. Es gibt sowohl 14 als auch 15 Lautsprecher zzgl. Subwoofer. Beim Filme schauen klingt sie bei weitem besser als eine Z906 zu Hause oder ein Kino. Ich konnte es mir natürlich auch nicht nehmen lassen, einmal auf einen großen Parkplatz zu fahren und dort die Musik voll aufzudrehen. Auf einem knappen Quadratkilometer konnte man die Musik laut wahrnehmen. Und dabei selbst noch in der, im Auto, unerträglichen Lautstärke, war der Klang wirklich sehr gut.

Die Videos dazu sind leider unbrauchbar, da die Handys die Musik als „Hintergrundrauschen“ rausfiltern. Alternativ habe ich ein paar exemplarische Beispiele auf TikTok hochgeladen.

Komfort, Funktionen und mehr

Man steigt ein, aktiviert die Karte und schon richtet sich der Sitz an das entsprechende Profil. Theoretisch ist die Ladestation nahezu passend für alle Handys, aber nicht für ein S22 Ultra mit einem Rugged Case. Das ist um wenige Millimeter zu groß. Was mir persönlich fehlte, ist ein Kühlfach für Getränke. Platz genug wäre in dem Auto vorhanden. Leider habe ich das bisher nur bei PSA gesehen.

Auf der Rückbank hat die Mittelkonsole zwar einen Getränkehalter, aber keinen Durchgang zum Kofferraum. Zwar kein Must-have, aber immer wieder ein Nice-to-have.

Auch das Heck ist ziemlich hoch, so das der Rückspiegel eigentlich obsolete ist.

Das System setzt die Zeitzone auf GMT (wie das Engineering HQ in Palo Alto). Grundlegend ist das System noch sehr ausbaufähig. Der Browser hat keine Tabs, Verlauf oder andere Funktionen. Favoriten sind nicht löschbar, ebenso Cookies. Funktionen wie Zoom, Microfon und Kamera sind im Browser noch nicht nutzbar und vermutlich erst mit dem kommenden Update.

Das Potenzial ist gigantisch, aber im Verlauf meines Tests, habe ich gesehen, dass vieles noch sehr eingeschränkt funktioniert.

https://www.youtube.com/watch?v=lor0z3tH8mA

Ladeinfrastruktur

Anfänglich wurde die Ladeinfrastruktur sehr kritisiert. Super Charger waren anfangs selten und auch die E-Lade Stationen waren rar. Das hat sich in den letzten Jahren rasant geändert. Selbst in meinem Umkreis von 500 Metern gibt es zahlreiche Stationen. Während Tesla die Stationen einfach in 3 unterschiedliche Kategorien unterteilt, ist der Gesamtmarkt leider in eine Vielzahl unterteilt. Ohne eigene Ladestation könnte es durchaus schwierig werden, eine geeignete und preisgünstige Stelle zu finden.

Preis und Modellgestaltung

Ich bin überrascht wie gut das Auto ist, dafür dass es im mittleren Preissegment angelegt ist. Mit 61.000 € bekommt man bei Mitbewerbern meist noch viel Plastik und Formguss Inhalte. Das Standardmodell ist bereits für 45.000 € erhältlich. In dem Preisleistungsverhältnis ist es durchaus beachtenswert.

Der Autopilot (Beta)

Der Autopilot ist Fluch und Segen zugleich. Wie Tom mehrfach anmerkte, wurde Tesla für den US-Markt trainiert und nicht für den EU-Markt. So werden Poller, Baumarkierungen etc. nicht erkannt, auch bei diesen Betonstraßen Pollern als Geschwindigkeitsbremser erkennt das Auto diese nicht. Stattdessen möchte das Auto stoppen, da es sich um einen Fahrradfahrer handeln könnte. Auf der Autobahn bei Bauabschnitten möchte der Autopilot auf abgesperrte Parkplätze fahren. Das wiederum liegt vermutlich an der Umstellung von 2020 von Sensor auf Kameratechnik.

Tesla 3 - Fehlerhafte Ampel Erkennung

Bei der Ampelerkennung gibt es oft Fehler, wenn im Hintergrund eine Fahrradampel ist. Während meine Ampel rot war, waren die im Bild roten zu dem Zeitpunkt Grün. Da die „untere“ Ampel für Fahrradfahrer auch grün war, erkannte der Tesla sie als "Ich darf fahren".

Züge und Wohnmobile werden als LKWs erkannt, manchmal erscheinen PKWs aus dem Nichts und viele weitere Fehler sind mir aufgefallen. Die gemachten Fotos kann ich leider nicht zeigen, da man sonst zu viele Fingerabdrücke hochauflösend sieht.

Fahrzeug Tuning

Fahrzeugmodifikationen sind ja immer interessant. Dabei meine ich nicht nur Optimierung der Geschwindigkeit oder Bodykits. Die Community ist gigantisch und hat nützliche Tools wie Erweiterungen der Mittelkonsole durch Bildschirme für den Rücksitz, Organizer und vieles mehr.

Mein Fazit

Insgesamt finde ich das Auto wirklich toll. Zudem hat es meine Faszination für Elektroautos massiv gefördert. Einen Tesla Camper oder ähnliches fände ich toll. Aber Dinge wie die vielen derzeitigen Betas schrecken mich noch sehr ab.

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