Mein Balkonkraftwerk – Fazit nach einem Jahr

18. September 2025

Nachdem ich die letzten Jahre mit sehr hohen Stromkosten zu kämpfen habe, trotz mäßiger Tarife. Hab ich mir immer wieder vorgenommen, ein Balkonkraftwerk zu holen. Das war allerdings schon 2020. Nun hatte sich Anfang 2024 ein Nachbar dazu entschlossen das hinzustellen und entsprechend war meine Motivation gestört. Vorher hat mich vor allem die Bürokratie und […]

Mein Balkonkraftwerk – Fazit nach einem Jahr

Nachdem ich die letzten Jahre mit sehr hohen Stromkosten zu kämpfen habe, trotz mäßiger Tarife. Hab ich mir immer wieder vorgenommen, ein Balkonkraftwerk zu holen. Das war allerdings schon 2020. Nun hatte sich Anfang 2024 ein Nachbar dazu entschlossen das hinzustellen und entsprechend war meine Motivation gestört. Vorher hat mich vor allem die Bürokratie und die Diskussion mit Vermietern usw. etwas gescheut.

Der Kauf

Beim Kauf stellen sich natürlich die Fragen. Wann amortisiert es sich? Gleich Balkonkraftwerke mit Speicher? Sind die nur effektiv, wenn sie korrekt stehen? Nach ein wenig Recherche kam dann Amazon mit einem passenden Angebot von Anker. Das Anker SOLIX 820 Watt Paket für 349 €. Darin enthalten sind zwei 410 Watt Solarmodule sowie einen 600/800 Watt Wechselrichter. Der kann per App eingestellt werden.

Nachdem ich gesehen habe, dass ich nahezu niemals tagsüber Überschuss haben werde, da mein Grundverbrauch schon sehr hoch ist und mein PC etc. auch immer nur tagsüber an sind, habe ich auf den Akku verzichtet.

Die Stadt Freiburg fördert das ganze sogar, darauf kam ich, nachdem es eine Ankündigung in ARD gegeben hatte, dass Berlin nun das ganze auch fördert. In Freiburg wird das ganze mit 150 € gefördert. Für Bürgergeld Empfänger mit dem Freiburg Pass sogar mit 300 €. Glück im Unglück, bei meiner Jobsuche bin ich darein gerutscht.

Die Montage, oder auch nicht

Die Lieferung dauert nur 3 Tage. Leider waren die Herrschaften von DPD wieder einmal so nett und haben das Paket vor der Türe abgestellt, geklingelt und sind weg gegangen. Und zwar so schnell, dass ich sie nicht mal bitten konnte, es ins Haus zu stellen. Was für ein Glück bin ich doch ein starker Mann. Dachte ich. Ich hab jetzt also diese unhandlichen 50 kg. Dagegen war der 5 kg schwere Wechselrichter im Karton einfach. Ich hab das ganze jedoch alleine die 4 Stockwerke hochgeschleppt. In der Wohnung ausgepackt, nur um dann zu merken. Oh, ich hätte die Module ja einzeln tragen können.

Draußen angeschlossen und gemerkt, mein Balkon ist so schattig, ich muss noch die Halterungen kaufen. Nochmal kurz 45 € für die Aluhalterungen ausgegeben. Die waren am nächsten Tag schon da. Fix montiert, aber wie hebe ich diese nun über die Balkonbrüstung? Mit Seilen und Absicherung hab ich das dann alleine gemacht. Tipp: Ich empfehle das niemanden! Holt euch mindestens 2 weitere Leute. Angeschlossen und läuft, oder auch nicht.

Leistung in der Übersicht.

Mit 712 Watt erreiche ich den Peak im Winter zwischen 12 und 15 Uhr. Ab dann steht leider ein Mammutbaum im Weg und wirft Schatten. Dann droppt die Produktion auf knapp 120 Watt. Im schlechtesten Monat bisher, dem Dezember, kam ich auf 17,38 kWh, also ca. 5 € Einsparungen. Der beste Monat war bisher der August. Hier kam ich auf 71,59 kWh, was etwa 20,80 € Ersparnisse entspricht. Ohne den Mammutbaum wäre es vermutlich signifikant mehr. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Bedauerlicherweise speise ich effektiv trotz meines hohen Verbrauchs, tagsüber, insbesondere wenn ich nicht daheim bin, Strom ins Netz.

Anker App

Während die App nahezu unbrauchbar war nach dem Kauf, ist ein Jahr später einiges passiert. Viele Updates und Optimierungen. Der After market bei Anker ist überraschend gebremst, allerdings ist weiterhin das Problem, dass die Home Assistant Community eingeschränkt ist. Ansonsten ist die App für Laien weit über dem, was man benötigt.

Anker Mobile App nach einem Jahr
Anker Mobile App nach einem Jahr

Home Assistant

Ich bin faul, das dürfte kein Geheimnis sein. Daher wollte ich alles an Daten in Home Assistant haben. Leider verlangt Anker, dass man für mehrere Logins auf einem Gerät, eine Devicegruppe anlegt. Mit einem Produkt, in meinem Fall nur der Wandler ohne Account, ist das nun also ein Problem. Accounts können sich nicht parallel einloggen. Daher wird man immer bei einem Gerät ausgeloggt. Die API ist ebenfalls stark eingeschränkt und nur nutzbar, wenn man über einen Akku verfügt. Langfristig also, wäre ein Akku doch sinnvoll gewesen. Einfach, um den Grundbedarf zu ermitteln und nur diesen Strom auszugeben.

Energie Übersicht in Home Assistant an einem sehr kalten regnerischen Tag.

Mein Fazit

Also mein Fazit ist, es lohnt sich auf jeden Fall. Sinnvoller wäre es vielleicht mit Akku gewesen, aber bei meinem hohen Verbrauch ist es ungünstigerweise in Bezug auf ROI eher negativ. Sobald ich mir vielleicht noch zusätzlich ein Markisenkraftwerk hole, ist der Akku auf jeden Fall nötig. Schon alleine wegen der 800 Watt Regelung und um dann die Peaks effektiver zu nutzen.

In dem knapp einem Jahr, habe ich jetzt effektiv 689,82 kWh erzeugt, also im Durchschnitt 2 kWh am Tag. Ohne Mammutbaum wäre es sogar mehr. Also ein Stromersparnis von ca. 200 € und eine Reduzierung von 688 kg CO₂. Bedenkt man die lokale Förderung, den Ertrag, dann habe ich bereits nach gerade einmal einem Jahr bereits 150 € Ertrag gemacht.

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