Man of the Year

Man of the Year

Tom Dobbs (Robin Williams) ist der kritische Geist, den sich eine demokratische Kultur leisten will. Als bissiger oft auch polemischer Moderator einer Fernsehsendung lässt er kein gutes Haar am aktuellen politischen Geschehen. Damit macht er es sich natürlich auch etwas leicht. Deswegen fordert ihn eine Zuschauerin auf, nicht nur den Nörgler zu spielen, sondern selbst in die Politik zu gehen. Dobbs verschwendet zwar keinen ernsthaften Gedanken daran, das in die Tat umzusetzen, aber die Vorlage nimmt er während seiner Sendung auf. Ironisch stellt er die Möglichkeit in Aussicht, das politische Establishment aufzumischen. Schließlich gelingt es ihm nicht mehr, aus der Nummer auszusteigen. Dobbs wird ein Opfer der Eigendynamik und kündigt tatsächlich an, als Präsident der Vereinigten Staaten kandidieren zu wollen. Unterstützt von Jack Menken (Christopher Walken) und dem restlichen Produktionsteam seiner Show geht Dobbs auf Wahlkampftour. Dabei lernt er auch die Computerexpertin Eleanor Green (Laura Linney) kennen, die für die Wahlautomaten verantwortlich ist.

Leider kann ich es nicht fassen, der Film ist bei Rottentomates, hat schlechte Kritiken usw., doch der Film spricht auch heute noch Wahrheiten.
Der Moderator Tom Dobbs, kritisiert die Augenwischerei der Politiker, ebenso die Lobbisten und Wirtschaft die den Kanditen unterstützen.
Der Kandidat wirbt für Alternative Energien und wird von Öl Konzernen gesponsert, ebenso viele andere Sachen.
Die Szene in der er die Kontrolle über die Fernseh-“Debatte” übernimmt ist eine der besten Szenen.
So sollte es in Wirklichkeit sein. Eine Debatte ist eine Diskussion und kein Geplänkel mit Augenwischerei.
Während in den USA wirklich Probleme wie Flaggenverbrennung als Wahlthema genommen werden, werden in Deutschland Probleme mit Spenden gelöst.
Unsere Politiker sind nicht mal Unternehmer, sie sind Redner, genauso gut könnten wir Sonja Krause da oben hinstellen. Vielleicht würde die wenigstens Obama und Putin den Kopf verdrehen.
Die eigentlichen Probleme wie Bildung, Forschung und Kultur leiden.
Es zeigt das es auch nicht verkrampft zugehen muss, als ob man einen Stock im Arsch haben muss, dennoch darf man den eigentlichen Hintergrund des Filmes nicht vergessen, das passiert leider überwiegend in der ersten Hälfte des Filmes.
Das Problem mit Wahl-Computern, was damals auch der CCC bemängelte, wird im Film auch zur Debatte gemacht.
Was mich sehr verstörte war die Art des Fehlers, die ich hier nicht Spoiler. ;)
Dennoch hat der Film mit der Besetzung eigentlich nur die tollsten Darsteller.
Robin Williams in der Rolle des Kandidaten Tom Dobbs, ebenso Christopher Walken als sein Manager Jack Menken.
Als sein eigener Lektor kommt nur Lewis Black mit der Rolle des Eddie Langston.
Die Entwicklerin Éléanor Green, gespielt von Laura Linney entdeckt den Fehler.
Der Böse egozentrische und eigenntzige Firmenchef Alan Stewart wird gespielt von Jeff Goldblum, der schon in Jurassic Park überzeugte.
Sehr schön, ist seine Rede in der er das Problem mit einer Frau offenbart, dort spricht er lautstark über Berlusconi. :D Er spricht einfach Tatsachen aus.
Ansich, doch ein toller Film, mal kein Klischee, dennoch ein Film der nicht unbedingt vom Mainstream angeschaut wird.