gamescom – Das Problem mit dem Gattungsbegriff und den Tickets
26. November 2023
In den letzten Jahren mussten viele gamescom Fan-Webseiten bedauerlicherweise ihre Pforten schließen, ein Thema, das auch bei XboxDev aufgegriffen wurde.

In den letzten Jahren mussten viele gamescom Fan-Webseiten bedauerlicherweise ihre Pforten schließen, ein Thema, das auch bei XboxDev aufgegriffen wurde. Der Grund für dieses bedauerliche Verschwinden liegt jedoch nicht im illegalen oder riskanten Ticketverkauf, sondern in der Vorgehensweise des Game Verbands, der seit 2016 auf das Problem aufmerksam gemacht wurde, bisher jedoch keine angemessene Maßnahme ergriffen hat.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass der Game Verband, ähnlich wie bei Lego, verhindern möchte, dass der Begriff "gamescom" als allgemeiner Gattungsbegriff betrachtet wird. Ein nachvollziehbares Ziel, jedoch stößt dies bei vielen, einschließlich meiner Person, auf Unverständnis. Die jüngsten Bemühungen, den illegalen und gewerblichen Ticketverkauf zu stoppen, werfen jedoch Fragen auf, insbesondere da andere Probleme scheinbar vernachlässigt werden.
In meiner Kommunikation mit game Geschäftsführer Felix Falk, Leiter Recht & Regulierung Dr. Christian-Henner Hentsch sowie Event Manager gamescom Jan Menzel, habe ich auf das Fehlen einer angemessenen Reaktion auf den kommerziellen Vertrieb von Presse- und Creator-Tickets durch möglicherweise involvierte Mitarbeiter hingewiesen. Die Antwort war lediglich eine standardisierte E-Mail, in der betont wurde, dass der Ticketverkauf allgemein nicht gutgeheißen werde. Leider wurde nicht auf den spezifischen kommerziellen Vertrieb eingegangen.
Mit Stefan Heikhaus als neuem gamescom Direktor hoffe ich auf positive Veränderungen. Seine Verbindungen zu Sony und Microsoft könnten darauf hindeuten, dass auch Sony wieder Teil der gamescom wird. Als Xbox-Fan bedauere ich jedoch, dass EA und Sony nicht mehr aktiv beteiligt sind.
Im Kontext der aktuellen Entwicklungen rund um die gamescom und den damit verbundenen Herausforderungen möchte ich auch auf mögliche Lösungsansätze eingehen. Neben der Thematik des illegalen und gewerblichen Ticketverkaufs ist es von entscheidender Bedeutung, dass die gamescom als eine der größten Gaming-Veranstaltungen weltweit nicht nur die Markenintegrität schützt, sondern auch die Bedürfnisse und Anliegen ihrer engagierten Community berücksichtigt.
Eine der drängendsten Anliegen ist die Rücknahme von Tickets. In Anlehnung an das bewährte Modell des Seayou Festivals in Freiburg könnte die gamescom die Möglichkeit einer Ticketrücknahme einführen. Bis 30 Tage vor Beginn der Veranstaltung könnte dies kostenfrei erfolgen, danach könnten Gebühren anfallen, die mit fortschreitender Zeit bis zum Start der Messe in Korrelation stehen. Dies würde nicht nur den Besuchern ermöglichen, flexibler mit ihren Plänen umzugehen, sondern auch einen Anreiz schaffen, Tickets frühzeitig zurückzugeben und somit anderen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen.
Ein weiterer Bereich, der verbessert werden könnte, betrifft die Familientickets. Um die gamescom familienfreundlicher zu gestalten, könnten Überlegungen angestellt werden, wie diese Tickets attraktiver gestaltet werden können. Dies könnte beispielsweise durch spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, kinderfreundliche Aktivitäten vor Ort oder vergünstigte Preise für Familienpakete erfolgen. Eine solche Initiative würde nicht nur die Zugänglichkeit der Veranstaltung für Familien verbessern, sondern auch die gamescom als ein Ort der gemeinsamen Begeisterung für Gaming stärken.
Insgesamt sind diese Überlegungen darauf ausgerichtet, nicht nur die Herausforderungen zu benennen, sondern auch konstruktive Lösungsansätze zu präsentieren. Die gamescom hat das Potenzial, nicht nur als eine bedeutende Gaming-Veranstaltung wahrgenommen zu werden, sondern auch als eine, die aktiv auf die Bedürfnisse ihrer Besucher eingeht und stetig an ihrer Verbesserung arbeitet.
Dieser Rant spiegelt nicht nur meine persönliche Enttäuschung wider, sondern auch die Frustration vieler Fans. Die gamescom, als eine der bedeutendsten Veranstaltungen der Gaming-Welt, sollte sich nicht nur um den Schutz des Markenbegriffs kümmern, sondern auch aktiv gegen Probleme vorgehen, die die Community und die Veranstaltung selbst beeinträchtigen. Wir hoffen, dass unter der Leitung von Stefan Heikhaus positive Veränderungen eintreten und die gamescom wieder zu einer Plattform wird, die alle Gaming-Enthusiasten vereint.
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